LandBauTechnik Bundesverband bei UDH und ZDH vertreten.

Roberto Kühne, stellvertretender Bundesinnungsmeister des LandBauTechnik Bundesverbands und Mitglied des Vorstands des Unternehmensverbands des Deutschen Handwerks sowie Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer des LBT e.V. vertraten das Land- und Baumaschinenmechatroniker Handwerk auf den Vollversammlungen des Deutschen Handwerks in Berlin. Dabei waren sie im Gespräch mit dem ZDH-Präsidenten Jörg Dittrich, dem Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag Christian Dürr und dem Bundesinnungsmeister des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes Detlef Peter Grün.

Beim ZDH-Forum zum Thema wie eine erfolgreiche Wirtschaftswende gelingen kann appellierte Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin an die Politik, die besonderen Bedürfnisse der lohnintensiven und standortgebundenen Handwerksbetriebe stärker in den Fokus zu rücken.

„Das Handwerk ist eine bedeutende Wirtschaftsmacht in Deutschland. Mit einem Umsatz von 766 Milliarden Euro im Jahr 2023 übertrifft es sogar die deutsche Automobilindustrie bei weitem. Mit rund 5,6 Millionen Beschäftigten und deren Angehörigen ist das Handwerk aber eben nicht nur eine immense Wirtschaftsmacht, sondern zugleich auch eine gesellschaftliche Macht. Ein starkes Handwerk ist die Voraussetzung für eine starke Gesamtwirtschaft und ein starkes Land“, so Dittrich.

Der ZDH-Präsident betonte, dass politische Maßnahmen konsequent auf das Ziel ausgerichtet sein müssen, die Wachstumsschwäche zu überwinden. „Es fehlen Anreize für Leistung und Investitionen. Die Betriebe brauchen Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Das Handwerk ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und die großen Herausforderungen gemeinsam mit der Politik anzugehen“, erklärte Dittrich vor den rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am ZDH-Forum.

„Aktuell befürchten wir auch für unsere Branche weitere Belastungen, die viele KMU überfordern“, stellt Roberto Kühne klar. „Das Lieferkettengesetz oder auch die steigenden Anforderungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung müssen entschärft werden und kleine und mittlere Unternehmen müssen befreit werden“, ergänzt Dr. Michael Oelck. Die Bürokratie nehme sonst immer weiter zu, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu verbessern. Hinzu kommen stark steigende Lohnzusatzkosten, die Mitarbeiter und Betriebe fast 20 Mrd. Euro Mehrbelastungen bringen werden.

Weiter führte ZDH-Präsident Dittrich aus, dass die Selbstständigkeit weiter attraktiv bleiben solle, sonst drohe in dem beschäftigungsintensiven Handwerk ein leises Sterben der kleinen und mittleren Betriebe. Von der Politik werde mehr Wertschätzung und Respekt erwartet. Gerade für energieintensive Bereiche reklamiert das Handwerk, dass die Senkung der Kosten nicht den Industrieunternehmen einzelner Branchen zugutekommt.

Gastredner des ZDH-Forums war Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der in einem Impulsvortrag seine Vorstellungen für eine Wirtschaftswende präsentierte. Lindner betonte, wie wichtig es sei, die Standortbedingungen zu verbessern, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu sichern:

„Unserem Land stellt sich eine Richtungsentscheidung: Wollen wir weiter einen Lebensstandard haben auf einem Spitzenniveau weltweit, ist es unsere Absicht Weltspitze zu sein bei den ökonomischen Standards? Dann geht kein Weg daran vorbei, dass jede und jeder Einzelne und unser Land insgesamt auch die Bereitschaft zu Spitzenleistung entwickeln. Die große Aufgabe ist ein Umsteuern weg von einem Sozialstaat, der seine Treffsicherheit eingebüßt hat, hin zu einem Klima der Investitionen und Erwirtschaften des Wohlstands statt der Umverteilung. Wir müssen eine Image-Kampagne für den Wert der Arbeit einleiten: Anstrengung und die Bereitschaft für Arbeit sind die Voraussetzungen für Wohlstand und diese Richtungsentscheidung muss unser Land wieder treffen.“

Die Herausforderungen seien bekannt. „Das Vertrauen für langfristige Investitionen ist auch bei unseren Kunden in der Land- und Bauwirtschaft aktuell nicht ausreichend da. Das führt aktuell auch zur Zurückhaltung bei den Kunden und zu vollen Höfen bei den Händlern“, kommentiert Roberto Kühne abschließend.

Das ZDH-Forum fand im Hotel Melia Berlin statt und beleuchtete die Ziele und Schwerpunkte der Bundesregierung in der verbleibenden Legislaturperiode. Zuvor hatte die ZDH-Vollversammlung am selben Ort getagt.

Bild 1 (oben)

Roberto Kühne (li.), stv. Bundesinnungsmeister im Austausch mit Detlef Peter Grün, Bundesinnungsmeister des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes.

Dr. Michael Oelck (li.) im Austausch bei der Vollversammlung von ZDH und UDH.