Der Blick auf den Climmar-Index zeigt weiter tief ins Minus, aber es gibt Grund zur Hoffnung, dass es nun wieder leicht bergauf geht. „Nach einer ordentlichen Talfahrt könnten Handel und Handwerk der Land- und Baumaschinen-Branche in Europa die Talsohle erreicht haben“, sagt Ulrich Beckschulte, Geschäftsführer des LandBauTechnik-Bundesverbands mit Blick auf die Auswertung zum Climmar-Index. Die Halbjahreswerte zeigen für den Zeitraum Januar bis Juni 2024 zwar einen erneuten Rückgang, die Erwartungen für das zweite Halbjahr 2024 sindjedoch – wenn auch weiter leicht im Minus – einen Tick besser. So stark wie aktuell sei der Index allerdings schon lange nicht mehr ins Minus gerutscht, die gegenwärtige Lage darf daher durchaus weiter als „äußerst angespannt“ bewertet werden.
Deutlich lässt sich aus der Analyse des europäischen Branchen-Dachverbands CLIMMAR, für den der deutsche LandBauTechnik-Bundesverband die Umfrage durchführt, erkennen, dass das größte Minus beim Maschinenhandel liegt – und hier ganz klar im Neumaschinegeschäft: Der Absatz von Neumaschinen ist europaweit ausnahmslos schwierig, meistens sogar weiter rückläufig. Das liegt daran, dass die Nachfrage nach Neumaschinen sehr verhalten ist, die Kunden Finanzierungsprobleme haben und Neumaschineninvestitionen entweder weiter hinausschieben, ein Regal tiefer greifen oder aber ganz aussetzen. Auf der anderen Seite heißt das aber auch, dass die Lager vollstehen. So voll wie nie. Bei Gebrauchttechnik ist es ähnlich, aber flächendeckend etwas weniger massiv. Der Blick in den Service – also in Werkstatt- und Ersatzteilumsatz –sieht schon deutlich entspannter aus. „Hier lässt sich europaweit sogar ein Positivtrend erkennen.“ Es bleibt spannend.
Der Climmar Index
Erstmals wurde der Climmar Index auf dem Jahreskongress im Oktober 2018 in Prag vorgestellt. Mit nur einem Wert beschreibt er auf einer Skala von +3 (wenn alle Länder ein Plus melden würden) bis -3 (alle melden Minus) die Lage von Handel und Service der über 17.000 Fachbetriebe in den 17 Mitgliedsländern. Eine Macht im ländlichen Raum Europas bilden sie doch rund 200.000 Arbeitsplätze ab erwirtschaften annähernd 40 Mrd. € Umsatz.
Climmar Congress 2024 – Europa zu Gast in Hamburg
Just ging der 70ste Climmar Congress 2024 zu Ende. Die Mitgliedsländer waren dieses Mal zu Gast in Deutschland, genauer gesagt in der Hansestadt Hamburg. Hier kamen rund 70 Teilnehmer aus den Mitgliedsstaaten zusammen. Als neues Mitglied wurde Finnland begrüßt. An drei Tagen tauschten sich die europäischen Partner der Branche intensiv aus. Eine weitere Berichterstattung folgt in der nächsten Ausgabe der Agrartechnik. (LHe)